Ibuprofen ist ein nicht-steroidaler Entzündungshemmer mit schmerzlindernder, fiebersenkender und entzündungshemmender Wirkung. Es wird zur Behandlung von Schmerzen, Fieber und Entzündungszuständen verschiedener Ursache verwendet. Da bei längerer Anwendung unerwünschte Wirkungen möglich sind, sollte die Therapiedauer kurz und die Dosis tief gehalten werden. Ibuprofen gilt in tiefen Dosen im Vergleich mit anderen NSAID als besser verträglich.
Neben dem Original Brufen® sind seit längerem Generika im Handel. Ibuprofen wird hauptsächlich oral als Tabletten eingenommen. Es gehört zu den am meisten konsumierten Schmerzmitteln weltweit und wurde als erstes NSAID nach Acetylsalicylsäure für die Selbstmedikation freigegeben.
Wie wirkt der Inhaltsstoff?
Schmerzen sind eine lebenswichtige Warn- und Schutzfunktion. Sie helfen dem Körper, schädliche Einflüsse zu erkennen und darauf zu reagieren. Bei der Schmerzentstehung werden Botenstoffe, die Prostaglandine, freigesetzt, die die Nervenenden reizen und Schmerzsignale an das Gehirn senden. Im Gehirn erfolgt die Schmerzwahrnehmung und Schmerzverarbeitung. Auch die Entzündung hat eine Schutzfunktion: Durch die Prostaglandine werden Immunzellen aktiviert, um eingedrungene Krankheitserreger oder Fremdstoffe zu bekämpfen. Dabei kommt es zu einer Rötung und Schwellung des entzündeten Gewebes. Bei bekannter Ursache und bei chronischen Erkrankungen haben Entzündung und Schmerz ihre Schutzfunktion verloren und sollten mit Medikamenten behandelt werden.
Anwendungsgebiete:
- Abnutzungsbedingte Gelenkerkrankung (Arthrose)
- Gicht
- Rheuma (rheumatoide Arthritis, chronische Polyarthritis)
- Schmerzen aufgrund von Entzündungen
- Schwellungen und Entzündungen nach Verletzungen oder Operationen
Warnhinweise!
Bei bestehendem Asthma bronchiale, Heuschnupfen, Nasenpolypen und chronischen Atemwegserkrankungen kann der Wirkstoff einen Asthma-Anfall auslösen.
Bei langer Anwendung sollte regelmäßig eine Kontrolle von Blut-, Leber- und Nierenwerten erfolgen.
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Wann ist das Medikament nicht für Sie geeignet (Gegenanzeigen)?
- Allergischen Reaktionen auf Schmerzmittel
- Bei älteren Personen, Patienten mit Bluthochdruck, sowie bei Patienten mit Lupus erythematodes (Autoimmunerkrankung) sollte Ibuprofen nur in begründeten Fällen eingesetzt werden.
- Blutbildungsstörungen
- Dosierungen von 200 mg sollten nicht bei Kindern unter 6 Jahren, 400 mg nicht bei Kinder unter 12 Jahren, 600 mg nicht bei Kindern u. Jugendlichen unter 16 Jahren und 800 mg nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden, es sei denn, der Arzt hält es für erforderlich.
- Magen-Darm-Geschwüre
- Schwere Leber-, Nieren- und Herzerkrankungen
Schwangerschaft und Stillzeit:
Während bestimmter Phasen der Schwangerschaft darf das Medikament nicht angewendet werden. Halten Sie daher vor der Anwendung des Medikaments Rücksprache mit Ihrem Arzt.
Während der Stillzeit sollte das Medikament möglichst nicht angewendet werden, es sei denn, Ihr Arzt hält dies für unbedingt erforderlich.
Nebenwirkungen
Aufgelistet sind die wichtigsten, bekannten Nebenwirkungen. Sie können auftreten, müssen aber nicht, da jeder Mensch unterschiedlich auf Medikamente anspricht.
Manchmal reagieren Menschen allergisch auf Medikamente. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion verspüren, informieren Sie sofort Ihren Arzt oder Apotheker.
- Kopfschmerzen
- Magenschmerzen, Blutungen der Magenschleimhaut, Magen-Darm-Geschwüre, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung
- Allergische Reaktionen der Haut und Atemwege (Rötungen,Juckreiz und Asthma)
- Schwindel
- Nervosität
- Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
- Bei Anwendung von Zäpfchen kann es zu Reizungen der Schleimhaut, schmerzhaften Stuhlgängen und blutigen Schleimabsonderungen kommen.
- Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B. starke Schwellungen, Rötungen und Juckreiz der Haut, Atemnot bis hin zu Herz-Kreislauf-Versagen und Schock. In diesen Fällen sollte umgehend ein Arzt hinzugezogen werden. (Selten)
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Gabe von Corticoiden kann zu Geschwürbildung und Blutungen im Magen-Darm-Trakt führen.
Ebenso besteht bei gleichzeitiger Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten wie z.B. Marcumar eine erhöhte Blutungsgefahr.
Ibuprofen kann die Wirkung weiterer Medikamente verstärken oder abschwächen. Informieren Sie sich deshalb bei Ihrem Arzt oder Apotheker, falls Sie gleichzeitig andere Medikamente einnehmen.